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Donnerstag, 10. November 2022

Der Tag fühlt sich satt nach Sommer an





Der Tag fühlt sich satt nach Sommer an. 
In der Ferne summt ein Rasenmäher. 
Leise schweben die Stimmenfetzen der Nachbarn aus geöffneten Fenstern.


Hummeln suchen sich summend durch die Blüten von Oregano und Melisse. 
Der Garten duftet nach allerlei Kraut und Blüte im warmen Sonnenschein.


Da und dort klappert Geschirr und in der Nähe sind murmelnd Stimmen zu hören, die sich den neuesten Klatsch zutragen. 
Ein Zaunkönig singt.


Die Geräusche scheinen frei von Raum und Zeit im satten Summen des Sommers dahin zu treiben.
Umhüllt von Fülle, Sonne und dem Leben.


So will ich liegen 
in diesem Tag, 
wie in einer blühenden Wiese 
zwischen den Feldern 
und das klare Blau des Himmels 
wölbt sich wie ein Zelt.


Pat - 17.7.2017


im Original auf Twitter geschrieben und veröffentlicht

https://twitter.com/JustMe_HH/status/886914513919934464
https://twitter.com/JustMe_HH/status/886915300167487490
https://twitter.com/JustMe_HH/status/886916900848099328
https://twitter.com/JustMe_HH/status/886919126563901441
https://twitter.com/JustMe_HH/status/886931388288688132

Irgendwann [Depression] (eine Konserve aus der Vergangenheit)




Irgendwann

(Aus der Reihe: Ich und die Depression • Die Depression und ich - Teil 1/Irgendwann) 


Irgendwann ist man einfach an diesem einen Punkt. Irgendwann kann man einfach nicht mehr. Irgendwann hat man keine Kraft mehr, das eigene "Anderssein" weiter vor der Leistungsgesellschaft zu verstecken. Irgendwann will man sich vielleicht auch nicht mehr verstecken. Vielleicht ahnt man zu dieser Zeit schon seit Jahren, dass man nicht mehr mithalten kann. Lauter kleine und größere Begebenheiten, Erlebnisse und Probleme führen es einem immer deutlicher vor Augen. Man ist am Ende seiner Kräfte. Man funktioniert nicht mehr. 

Es fällt einem immer schwerer die innere Angeschlagenheit und das Verwundetsein  zu verbergen. Man will nur noch seine Ruhe haben. Man braucht diese Ruhe. Dringend. Und so nimmt man sich immer mehr Auszeiten. Zieht sich zurück. Verschwindet tage-, wochen- oder monatelang aus den sozialen Netzen, geht nicht mehr ans Telefon, ignoriert Whapp, stellt vielleicht auch die Türklingel aus. Man isoliert sich. 

Im Prinzip spricht nichts dagegen sich nach innen zurückzuziehen, doch meistens tut man es als depressiver Mensch verschämt und heimlich. Und da liegt ein großer Hund begraben. Denn Angehörige, Freunde, Arbeitgeber oder Behörden.. sie alle verstehen nicht wirklich was da vorgeht, warum man sich so verändert oder warum man abtaucht. Manche/r hat dir vielleicht auch schon nen blöden Spruch gedrückt. Sagte, dass man ja nur faul sei und gefälligst seinen Hintern hochbekommen solle. Man solle sich doch bitte einfach nur mal etwas mehr anstrengen und nicht so "gehen lassen". Oder: "Geh doch mal raus! Das hilft!" Klar! Logo. Man geht vielleicht gerade seit Monaten nur noch raus weil man mal wieder was zu essen braucht und kommt auch sonst  tendenziell ehr nicht klar. Mit gar nichts. Nicht mit dem Briefkasten, noch mit der eigenen Hygiene, anderen Menschen oder überhaupt irgendwas, was mehr wäre, als sein Leben zu ertragen und irgendwie weiter zu leben.. Und dann kommt so ein kluger Spruch. Wie hilfreich. Nicht! "Stell dich nicht so an, XY geht es viel schlechter als dir!" ist auch so ein hilfloser Spruch, der null bringt. Außer, dass der diesen Satz Aussprechende sich nun vielleicht etwas besser fühlt. Weil er damit immerhin überhaupt etwas zu deiner Situation gesagt hat.   

Sowas will man nicht hören, es hilft nicht das zu hören, so ein Spruch wie "Geh doch (einfach) mal raus!" lässt obendrein die eigenen inneren Grenzen noch deutlicher aufleuchten, man fühlt sich wie ein totaler Versager. Was für den anderen so einfach scheint, schafft man eben gerade nicht (mehr). Und schon erst recht nicht einfach so. 

Auch den Freunden gegenüber, bei denen man sich seit Ewigkeiten nicht gemeldet hat und lange mehr keinen "offiziellen Anlass" wie Geburtstage oder ähnliche Ereignisse gewürdigt hat, fühlt man sich schlecht und wie ein Versager. Im sozialen Netz oder im Game tauchen vielleicht schon Fragen auf, warum man sich denn nicht meldet. Man liest das und man könnte sich melden, einfach auftauchen und antworten. Oder?

Aber hey, nein, das kann man vielleicht eben gerade nicht, einfach weil man mit dem überleben an sich beschäftigt ist, in tiefer Depression (seelischem Tiefdruck) steckt. Und so wird man mit der Zeit immer schweigsamer und die Grenze zu den Menschen da draußen wird immer höher und man überlegt, wie man sein Verhalten erklären könnte. Doch, wie erklärt man etwas, was man doch selbst nicht so recht begreift? Und wie spricht man eigentlich über Dinge, für die man sich (aus Angst vor Bewertung/Abwertung und durch Konditionierung) schämt?  

Als es mich vor etlichen Jahren so richtig runter riss, wurde ich mit der Zeit immer stummer. In den ersten Jahren erfand ich noch Erklärungen, warum ich mich nicht gemeldet hatte. Ich sei so beschäftigt gewesen, wenig Zeit halt. Das täte mir leid und ich würde mich bestimmt melden! Oder ich erzählte, das ich ziemlich krank gewesen sei und deshalb nicht schreiben/antworten/anrufen/vorbeikommen konnte. Man sieht oder hört sich sagen/schreiben, man hätte eine fiese/sich festsetzende Erkältung/Grippe/Magen-Darm/Migräne oder was-auch-immer-Krankheit gehabt und konnte deshalb leider nicht.. blablabla.. undsoweiter. Banale Alltagskrankheiten eignen sich immer gut als Erklärung oder Ausrede, weil jeder sie aus Erfahrung kennt und daher versteht, das es einem grad nicht gut geht/ging.

Eine Weile hält man das so durch, immer wieder eine Ausrede zu präsentieren und es ist erstaunlich wie leicht einem diese Ausreden auch immer wieder abgekauft werden. Obwohl dem Umfeld inzwischen eigentlich aufgefallen sein müsste, das irgendwas nicht mit einem stimmt. Doch es gibt meist unterschwellige und individuelle Gründe auf beiden Seiten, das trotzdem nicht offen zu thematisieren und darüber nicht zu kommunizieren.

Auf meiner Seite stand die Scham "versagt" zu haben, nicht (mehr) zu funktionieren, nicht wirklich erklären zu können, warum man nicht (mehr) funktionierte und das Gegenüber wußte vielleicht auch nicht so recht, ob's hätte nachfragen sollen. Hatte vielleicht Angst vor der Antwort auf die Frage was denn los ist. Wußte nicht wie es mit der Antwort umgehen soll, verstand das alles auch irgendwie sowie nicht so wirklich, war selbst müde, hatte (gefühlt oder real) keine Zeit und so weiter. 

So findet dann quasi eine Art taktisches Belauern zwischen dem eigenen Ich und der Umwelt statt. Das große Schweigen und Ignorieren. 

Wer sich zuerst bewegt, hat verloren. Natürlich gibt es auch rühmliche Ausnahmen, die schon früh begriffen haben, das da bei dir mächtig was schief läuft und die versuchen mit dir in Kontakt zu kommen. Über ihre Worte freust du dich, sie wärmen dein Herz. 

Irgendwann kommt man an den Punkt an dem man keine Ausreden mehr hat. Oder/und keine mehr haben will. Weil man es tief innen drin nicht mehr aushält zu lügen, Menschen zu täuschen und in die Irre zu führen. Weil man es nicht mehr erträgt wesentliche Dinge ungesagt zu lassen. Weil man sich und seine Probleme nicht mehr verstecken will. Und es vielleicht auch einfach nicht mehr kann. All die Ausreden und kleinen oder vielleicht sogar größeren Lügen haben Kraft gekostet. Sie aufrecht zu erhalten würde auch weiterhin Kraft kosten. Kraft, die man gefühlt nicht (mehr) hat. Man wird es langsam müde, dieses Karussell. 

In mir wuchs mit der Zeit der Wunsch nach mehr Ehrlichkeit im Umgang mit meinem Umfeld und auch mit mir selbst. Ich war all das satt, all die Lügen und Verschleierungsversuche hatte ich satt. Bis oben hin. Ich wollte auch nie mehr aus Höflichkeit die Antwort geben, das es mir gut geht, wenn das nicht den Tatsachen entsprach. Irgendwann nervt dieser "gordische Knoten" einen einfach und man kann ihn vielleicht nicht mit einem Hieb zerschlagen, wohl aber ihn lösen, entwirren, Faden für Faden.

Also beschloss ich irgendwann die Katze beim Schwanz zu packen, wie man so sagt, und schwor mir aufrichtig und offener zu werden. Mein erstes Outing (vor ca. 8 Jahren) als Depressive war sehr zaghaft und leise. Und es dauerte noch ziemlich lange bis ich überall zugab, das ich schwer depressiv bin. Zuletzt tat ich es offen auf Twitter. Das war erst im letzten Herbst. Bis dahin hatte ich es in der Öffentlichkeit immer noch geheim gehalten. 

Und zu manch anderem was mir in den 52 Jahren passiert ist, kann ich bis heute noch nicht stehen... 

Aber hey, irgendwann ist man an diesem einem Punkt, an dem man... siehe oben. ;-) 

So, genug jetzt. Ausfabuliert. Für heute jedenfalls. ;) Und bevor ich es mir noch wieder anders überlege tippe ich jetzt mal lieber auf veröffentlichen. 

Gute Nacht! ;)


Pat - 27.02.2016, 01:43h

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(minimal) editiert & ergänzt: 27.02.16, 14:48h

Tags: Depression, Gedanken, Rückschau, Reflektion, IchunddieDepression







Dienstag, 8. November 2022

Entwicklungen im November 2022

Schneegesicht 


Eventuell ist es Zeit nach einer längeren Pause wieder etwas zu bloggen.

Ich weiß nur noch nicht genau wo ich anfangen soll. Der rote Faden fehlt. Und ich weiß nicht ob ich mit den Schwächen des Editors zurechtkomme. Am Handy ist es sowieso immer schwierig. 

Am Ipad würde es besser gehen, aber die einzige Blogger App ist eine ohne Anpassung an das Tablett Format. Dass ist nicht sehr bequem. 

Ich habe dieses Blog jetzt seit einigen Jahren und es wurde auch so ein bisschen zu eine Art Fixpunkt in einer sich rasant verändernden Welt. 

Draussen pustet ein erster Wintersturm geräuschvoll. Es ist Montag. Ich habe nicht viel geschlafen in den letzten Tagen. Momentan passiert auch einfach sehr viel. 

Ich bin seit Oktober 22 in EU Rente, aber noch nicht nicht bei der GruSi angekommen. Ich erspare euch die Details. Seit September 22 leistet das Jobcenter nicht mehr für mich, bis auf die Miete. Seit Oktober nichts mehr. Null. Und das Knall auf Fall. Rente bewilligt? Ja tschau dann. Bitte gehen sie schnell und geräuschlos. 

Die Tochter hat im Mai/Juni 22 nach 5 Jahren an der Abendschule ihr Abitur geschrieben. Seit Juni 22 ist sie in der Gastronomie tätig.

Ich bin seit 2020 offiziell Schwerbehindert. Grund: Dialysepflichtiges Nierenversagen.

GruSi Antrag auf Aufstockung (es geht um meine Teilmiete) wurde wie gesagt gestellt, es gab aber noch keine Bewilligung, auch, weil noch fehlende Papiere zusammengetragen werden. Ich bin froh über das bisschen EU Rente was ich inzwischen erhalte. Es sind nur 250€ aber man kann damit das Nötigste besorgen bis das Geld aus der Aufstockung da ist. 

Seit 2020 mache ich Peritonealdialyse und es läuft okay, ist aber mit viel Aufwand und Arbeit verbunden. Plus Kontrolltermine alle 6 Wochen bei einem Nephrologen.

Jedoch, ich schweife ab. 

Draussen ist es momentan nur leicht windig und die Strasse lärmt. Vögel singen gut gelaunt. Etwas zu gut gelaunt für Anfang November. Vor kurzem blühten auch die Tomaten nochmal, aber nur sehr kurz.

Erwähnte ich den Schlafmangel schon? 

Ich häkele und stricke seit ungefähr Oktober 2021 wieder. Zur Entspannung, um mich auf einen kreativen Prozess zu fokussieren und um mich abzulenken wenn ich gestresst, gefrustet oder ähnliches bin. Stricken und allgemein Handarbeiten helfen dabei. Man ist beschäftigt, geerdet und sieht etwas wachsen. Kann individuell gestalten und aus der Kunst schöpfen. Farbe, Formen und Muster faszinieren auf ihre eigene Weise. Ich befasse mich mit Zopfmustern, Lochmustern, Flächenmustern, Jaquard und Lace Techniken. Ich habe mir Bücher besorgt in die ich meine Nase stecken kann. Die Bücher und die Wolle tun mir gut. Momentan werden hauptsächlich Socken gestrickt. Gern 6fädig oder 8faedig. Dicke Wolle ist angenehmer für die Augen.

In der Pipeline sind auch 2 Pullover, ein dritter ist geplant, aber es läuft momentan weniger gut weil ich unsicher bin, blinde Flecken habe und wenn es so ist fühle ich mich unwohl. Meistens pausiere ich dann bis ich es mir erneut zutraue. 

Es darf so sein. Der letzte Pullover ist sehr sehr lange her. Wenn nötig stricke ich noch Monate Socken. Es geht um Wohlbefinden und Wohlfühlen mit dieser Tätigkeit und nicht primär um Ergebnisse. Wobei schöne Ergebnisse toll sind! Wenn man Glück hat und welche produzieren kann. Eine Garantie darauf gibt es tatsächlich ja nicht. ;-) 

(Ja okay, schon etwas lustig, dass ich vergessen hatte, dass ich auch über den Browser gehen kann um einen Artikel zu schreiben.)

Ich hatte hier länger nicht geschrieben weil ich auf dem Blauen Vogel microblogging betrieben habe. Bis Ende Oktober 2022 und dann ging alles holterdipolter und ich schrieb nur noch eine Handvoll Tweets. Davon zwei mit meinem Mastodon Link. 

Und inzwischen ist soviel auf dem Tisch, dass ich die Vogel App derzeit nicht gut ertrage. Zuviel schlechte und tendenziell aufgeladene Stimmung, Hass, Hetze, Rassismus, Vulgärpostings und dergleichen. Und Musk der den Laden binnen einer Woche gefühlt abreisst. 

Er hat ganze Teams komplett entlassen, ua das Team für Menschenrechte, insgesamt 4 große und wichtige Bereiche. Die Art in der die Mitarbeitenden gekündigt wurden: schmutzig. Seine Fan people feiern ihn dafür und begreifen nicht, dass er den Ast absägt auf dem auch sie sitzen. 

Die Promihaken kann sich jetzt jeder für 8€ kaufen. Verifiziert wird nicht mehr, was den Haken ab sofort quasi wertlos macht. Die Feilscherei mit Stephen King, sie war nicht schlau und abschreckend. Millionen konnten mitverfolgen wie zwei der reichsten Männer der Welt erst um 20€ und dann um 8€ „verhandelten“. Es war abstoßend.

Schon der Auftritt mit dem Waschbecken im Twitter HQ mit den Worten „let this sink in“ war unnötig provokant und doof. Auch unlustig einfach.

Ob sich der Algorithmus in den wenigen Tagen verändert hat lässt nicht feststellen, der Code ist nicht zugänglich, aber es machte den Eindruck dass mehr Tweets in der Timeline landen würden die man freiwillig ehr nicht oder weniger liest.

Und als es Beschwerden gab, als Musk ein „Newspaper“ zitierte das in den USA relativ verschrien ist für seine Fake News und Desinformationen löschte er den Post. Es ging um den Angriff auf Nancy Pelosis Ehemann. Musk unterstellte ihm ein schief gegangenes Sexworker Date. Kurz darauf mahnte Musk von jedem der ihn kritisiert 8€ an. Einige Accounts die ihn veräppelten oder ärgerten wurden gesperrt. Die große Neue Meinungsfreiheit unter Musk war keine. Wie wenig überraschend. 

Und dann wurde klar, dass Tweeter die 8€ monatlich bezahlen eine höhere Gewichtung für ihre Tweets bekommen. Künftig gibt es dann 8€ Twitter und den Rest. 

Das war der letzte Stein der buchstäblich das Fass für mich zum überlaufen brachte. Auf so einer Plattform möchte ich mich nicht weiter einbringen. Gar nicht mehr. Oder nur in sehr geringen Umfang und gezielt wie beim #Handarbeitsclub. 

Und auch:  meine Twitter Bubbles sind alle liebevoll handverlesen. Alle binnen ungefähr 13 Jahren eingesammelt. Darum ist es sehr schade, traurig einfach. Es war übrigens auch in einem November als ich mich damals erstmals dort anmeldete. Ich weiß nicht wie ich das finden soll. Warum der November immer wieder auftaucht.


Naja. Jetzt ist also viel Unruhe, Neuorientierung und Findung im Gange. Auch bei mir. Ich weiß auch gerade  nicht wie es für mich weitergeht, außer, ich bin seit April bei Mastodon. Wirklich aktiv dort aber auch erst ungefähr eine Woche. Ich bin bereits angekommen im Großen und Ganzen, gefühlt. Derzeit strömen so viele Menschen zu Mastodon und ins Fediverse, gefühlt ist nun halb Twitter dort. Viele große Accounts, kleine, mittlere. Es ist eine soziale Wanderbewegung hin in ein dezentrales System.

Immer mehr erkennen dass die Vogel Plattform nicht in die Hände eines Superreichen gehört, sondern in die der Menschen die sie auch mit ihren Inhalten und ihrem Einsatz größer und globaler machten. Und diverser. 

Wir wissen alle nicht wie das endet, aber das Schauspiel ist wie es ist definitiv kein schönes, sondern  traurig mit anzusehen. 

Und so schreibe ich diesen Blogpost mit ein wenig Ungewissheit wie es weitergeht.

Mit mir. Mit Twitter. Mit Mastodon. Mit SoMe und generell der Vernetzung. 

Momentan fühlt es sich stark nach Veränderung an. Wie immer in ungewissen Zeiten. 

Und Veränderung ist per se nichts schlechtes oder negatives. Manchmal braucht es das einfach. Um neue Möglichkeiten auszuloten, sich zu entwickeln, mit der Zeit zu gehen. 


Pat - 07.11.2022
edit 10.11.2022









Donnerstag, 10. Juni 2021

Die Zeit, die Zeit... ( kleines Update)




Hallo, 

Ich habe hier lange nichts gepostet. Aber heute dachte ich, bringe ich mal ein kurzes Update.

Ich habe ja seit 2016 die Diagnose chronisches Nierenversagen. Seit April 2020 bin ich dialysepflichtig und mache eine Heim PD (peritoneale Dialyse, auch Bauchfelldialyse genannt). 

Das hat natürlich einiges für mich verändert weil ich nun täglich dialysieren muss und monatlich zur Kontrolle. Es ist wichtig die Werte im Auge zu behalten. Und später warten dann noch einige andere Geschichten auf mich. Operationen, eventuell eine Transplantation. Das beschäftigt mich also alles schon ziemlich.

Abgesehen davon bin ich weiter auf meinem Weg unterwegs mit den multiplen Traumaerlebnissen meiner Kindheit und auch neueren Traumata, erlebt als Erwachsene, klarzukommen. Habe gelernt sie als Erwachsene (neu) anzuschauen, neu zu ordnen und damit leben zu lernen. Achtsamkeit, Akzeptanz, Aushalten lernen, Selfcare, Bewusstwerdung von immer noch Vielem, all das sind weiterhin wichtige Begriffe. 

Nebenbei schreibe ich ab und zu kleine Texte. Gedichte, Poesie, Lyrik sind wohl in etwa die richtigen Wörter um meine Zeilen zu beschreiben. Ich habe auf Twitter einen kleinen Hashtag dazu: #Patschreibt. Falls ihr neugierig geworden seid. Aber das ist ja nicht neu, einiges habe ich auch schon auf diesem Blog veröffentlicht.

Außerdem zeichne ich seit einem Jahr wieder. Überwiegend digital, denn dort kosten mich weder Pinsel, Stifte noch Papier und Farben extra Geld und ich habe eine Menge guter Möglichkeiten in den Zeichenapps die ich auf meinem tablet nutze. Ich habe das neue tablet extra im Februar angeschafft um endlich vernünftig kreativ werden zu können.

„Colorwheel“ by Pat 04.06.2021 (Partworkx)

Davor hatte ich ein Billigtablet (im Sommer 2020, günstig für knapp 100€ erworben), aber das hat natürlich nicht wirklich funktioniert. Zu langsam, schlechte Farbdarstellung, nicht genug Arbeitsspeicher, wenig Speicher und dergleichen. Jetzt habe ich ein IPad von 2018, gebraucht erworben, das ich 2 Jahre lang abzahle. Damit geht natürlich viel mehr. 

Das Zeichnen tut mir sehr gut. Es beschäftigt mich, ich kann mich ein kleines Stück weit selbst verwirklichen, zum Teil überhaupt erst näher oder tiefer kennenlernen, es macht Spass, ich lerne etwas. Also lauter gute Sachen. Für meine Bilder (Fotobearbeitung und Zeichnungen) habe ich ebenfalls einen Hashtag auf Twitter. Er heisst #Partworkx Ich liebe Farben und probiere mich aus. Das macht mir viel Spass.

Tja, ich überlege, was gibts noch. Durch die Dialyse bin ich nun zu 100% Schwerbehindert und das ist eine neue Erfahrung für mich. Da ich krankheitsbedingt arbeitsunfähig bin beantrage ich gerade die Erwerbsminderungsrente. Ich bin gespannt wie das alles klappt und wielange es dauert.

Es ist einiges in Bewegung. Ich konnte weiter einen Haken an viele alte Sachen machen. Das ist gut. Es bringt Frieden mit Erlebnissen abzuschließen. 

Woran oder wann ich allerdings einen Haken mache, bzw ob ich den jeweils überhaupt machen kann oder will, das obliegt allein meiner Entscheidung. Da lasse ich mich auch nicht drängen oder womöglich Geschehnisse klein- oder wegreden. Ganz besonders nicht von alten Täterpersonen. Der Versuch meine diesbzgl. Wahrnehmung infrage zu stellen oder sie zu verdrehen kann nur scheitern. (Hint)

Allgemein betrachtet: Es wird. Mit der Zeit löst sich manches auf und ich lerne mit Dingen und Situationen besser umzugehen. Sie treffen mich gelegentlich noch, aber nicht mehr so vernichtend an der Wurzel. Doch, es wird besser. Wenn man langsam bei sich ankommt wird alles besser.

Passt auf Euch auf Leute! Achtet auf Euch und zieht Grenzen wo Ihr das Gefühl habt das sie angemessen und nötig sind. Schützt euch vor Übergriffen so gut es geht. Gaslighting zum Beispiel ist eine fiese Sache. Wehrt euch (je nach Vorhanden sein von innen vorhandenen Ressourcen) und meidet Menschen die immer wieder Eure Grenzen übertreten und die dann auch noch ignorieren was ihr sagt. Sie tun einem nicht gut. Ich möchte diese Worte gerade wirklich von Herzen gern loswerden. 

Niemand hat das Recht einen anderen Menschen vorsätzlich zu verletzen, runterzumachen, zu beleidigen, zu benutzen, zu erniedrigen, ihn oder sie kleinzuhalten. Absolut niemand. Keine_r hat das Recht jemand anderen schlecht zu behandeln. Jeder Mensch ist wichtig und wertvoll wie er oder sie ist. 

Und schlussendlich sind wir alle nur Reisende und Lernende auf einem langen Weg, der eigentlich das Ziel ist. 

Stay positive!

Eure Patricia :)


„Yellow Summer Sun“ by Pat 04.06.2021 (Partworkx)



P.S.: anscheinend klappt bei der Formatierung des Textes etwas nicht so dass er nun in der Ausgabe unterschiedlich gross dargestellt wird, obwohl ich ihn so runtergeschrieben habe, ohne Änderungen der Größe oder überhaupt während des Schreibens irgendwas anderes geändert zu haben.

Naja, ich habe gerade weder Nerv noch Löffel dafür, also lass ich es erstmal so. (: Hoffe es verwirrt nicht zu sehr beim lesen. [10.06.2021]

Dienstag, 31. Dezember 2019

Jahresrückblick auf 2019, Hello 2020

15 Fragen für einen persönlichen Jahresrückblick



1. Wofür bist du dankbar?

Da muss ich überlegen. Ich bin dankbar das ich offenbar die finsteren Jahre hinter mir gelassen habe. Ich bin in ruhigere Gewässer gekommen (im Innen wie im Außen), dafür bin ich dankbar.
Es gibt kaum noch Katastrophen in meinem Leben und ich konnte im letzten Jahrzehnt viele viele Altlasten bereinigen und zurückdrehen.

Ich bin clean. Seit 23 (!) Jahren (Ende harte Drogen 1996), bzw 11 Jahren (Ersatzmedikation Polamidon, Alkohol). Das geschafft zu haben, dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich bin schuldenfrei. \o/ Das ist toll, weil damit eine große Last abgefallen ist. Ich muss mir keine Sorgen mehr machen evtl. benachteiligt zu werden oder ausgeschlossen zu werden wenn ich ein Vertragsverhältnis eingehen möchte.

Was ich inzwischen eh kaum noch mache, hab nur das, was fast alle haben: Strom, Telefon, Versicherung für die Brille. Aber nehmen wir an, irgendetwas wäre und ich möchte etwas kaufen oder abonnieren. Jetzt könnte ich das ohne Sorgen. Vorausgesetzt ich hätte das Geld dazu, was meistens nicht der Fall ist. Lol. Aber okay, das ist eine andere Baustelle.

Ich bin dankbar dass ich meine Tochter seit nunmehr 7 Jahren wieder (ganz) daheim habe. Das ist etwas ganz besonderes für mich. Immer noch.
Ich bin dankbar für mein Zuhause und für die Freunde die ich habe. Dankbar das es gesundheitlich bis jetzt immer noch irgendwie ging und vielleicht (ja, tu mich noch ein bissl schwer das zu akzeptieren) bin ich sogar dankbar, dass ich mit der OP im Januar auch in dieser Hinsicht wieder in sichere Gewässer komme, wenn der Zugang für die Bauchfelldialyse gelegt wird. So mit roundabout 10-15% Nierenkapazität klarzukommen ist ja ehr nervenaufreibend bzw auch anstrengend.

Wenn ich mir das Geschriebenene so betrachte sind es viele Dinge für die ich dankbar bin. Das ist gut.


2. Was war in diesem Jahr deine Lieblingsbeschäftigung?

Öhm. Bei Beschäftigung wird es schwer, denn ich weiß nicht, zählt auf der Couch sitzen bzw liegen dazu? *hüstel*

Okay, Scherz beiseite. Eindeutig zocken. Ich spiele seit mehreren Jahren wieder ein Online Strategie-Spiel und das macht mir viel Spass. Und ist auch hervorragend geeignet mich an schwierigen Tagen (Depression, PTBS, oder auch an gesundheitlich “doofen Tagen") zu beschäftigen und abzulenken.

Abgesehen davon schreibe ich weiterhin gerne. Kleine Spontanreime, Gedichte, Gedankenschnippsel. Das tut mir gut.

Ich koche auch wieder ab und zu. Das ist auch gut. Ich weiß was drin ist und was nicht. Definitiv ein Vorteil. Schreibe dies nieder und rückerinnere mich mit Grauen an den Grusel-Industrie Food, den ich in in meinen schlimmsten Jahren konsumierte, weil nichts anderes ging.


3. Was war dein größter Fehler?

Ich habe keinen Größten Fehler 2019, deshalb nehme ich den, den ich insgesamt als größten Fehler betrachte.

Als ich 2011 nach 6 Wochen freiwilliger Auszeit in der Psychiatrie wieder nachhause kam musste ich ne Menge Medis nehmen. Viel zuviele, sagte mein Ich, das ja eh seit 2008 auf dem “wir reduzieren alles auf Null”-Trip war. Also habe ich über die Zeit alles bis auf ein Medikament eingestampft. Darunter leider auch das Blutdruckmittel. Das hätte ich mal besser nicht getan. Denn so kam es das der Blutdruck mit der Zeit wieder in ungesunde Höhen stieg und halt leider (vermutlich, so ganz sicher sind der Arzt und ich uns nicht) peu a peu die Nieren zerstörte. Das kam erst raus als ich mich 2016 besorgt in die Notaufnahme begab und man mir dann dort mitteilte das ich Chronisches Nierenversagen habe. Da denk ich immer mal: hättest du mal damals nicht..  aber okay. Es war wie es war. Ich war zu sehr auf dem Brennglas alle schädlichen Einflüsse auf Null zu bringen das ich naheliegendes übersah. Damit muss ich jetzt leben und lebe auch damit. Betrachte es aber rückblickend als meinen größten Fehler.


4. Wann warst du glücklich?

Oh, erst gestern. So richtig und aus dem Nichts. Das war toll. Hab viele (depressive) Jahre nicht mehr damit gerechnet dass ich je das je wieder sein oder werden könnte. Es war schlicht unvorstellbar.


5. Warum hast du das nicht öfter gemacht?

Was denn, glücklich zu sein? Ha, das mach ich jetzt öfters mal. Oder sagen wir so: machen kann man das ja ehr nicht, aber ich versuche die innere Offenheit oder auch Gelassenheit herzustellen die einem dann auch Glück ermöglicht.
Manchmal liegt es einfach da. Früher wäre man vielleicht kopflos daran vorbeigelaufen. Heute sehe ich es glitzern oder schimmern. Wie Wassertropfen die an einem Zweig hängen und in denen sich das Licht bricht. Oft sind es Kleinigkeiten die mir auffallen, oder denen ich mir bewusst werde.

*Zack* glücklich.


6. Was hat sich verändert?

Viel viel viel. Dazu schrieb im oberen Teil bereits.


7. Worauf bist du stolz?

Puh. “Stolz" ist so ein schwieriges Wort. Ich bin stolz das ich drogenfrei* leben kann.
(*weitgehend, das bezieht sich auf meinen frühere Drogenabhängigkeit bis 1996, denn ich muss aktuell leider Schmerzmittel aufgrund chronischer Schmerzen nehmen (aber nur wenig zum Glück) und die zählen ja auch irgendwie zu den Drogen, oder?)
Und ich bin stolz auf zwei gesunde und tolle Menschenkinder, meinen Sohn (25) und meine Tochter (21). Letztere macht jetzt ihr Abitur nach und ich finde das super und steh da voll hinter hier.


8. Wer waren in diesem Jahr die 3 wichtigsten Menschen für dich?

Immer immer immer: meine Tochter. Meine Betreuerin. Mein Nephrologe.

(ich ziehe einen Joker und füge +1 hinzu:)

+ ein guter Freund (W)


9. Wissen diese Menschen das?

Ja. Natürlich! Hm, vielleicht nicht. Nein, vermutlich nicht.

(für den Joker: vielleicht sollte ich ihm das mal sagen)


10. Mit wem hättest du gern mehr Zeit verbracht?

Mit meinem Hund. Sie starb kurz vor Weihnachten und hat mich 15 Jahre begleitet. Diese Liebe währt ewiglich.


11. Und mit wem weniger?

Behörden, Ärzten.


12. Was hast du zum ersten Mal gemacht?

Oha. Vielleicht kann man da sagen dass ich erstmals seit längerem wieder mehr Mut und Vertrauen in mein Leben entwickelt habe.
Und ich werde dann, in Kürze, den ersten Blogbeitrag in diesem Jahr geschrieben haben. (Und gleichzeitig den letzten für dieses Jahr. Lol)


13. Magst du dein Leben?

Hm. Ja, ich glaub schon. Sagen wir so: ich mag es inzwischen wieder lieber. Ich bin dabei meinen Frieden mit ihm und mir zu machen und da passt immer noch Einiges nicht, aber okay, würde sagen das Gute überwiegt. (Wenn man die Gesundheit mal beiseite lässt.)


14. Was sind die drei wichtigsten Dinge, die du in diesem Jahr gelernt hast?

Aufregen lohnt nicht. In der Ruhe liegt die Kraft.

Ich bin stark. Oder: stärker als ich dachte.

Akzeptanz


15. Mit welchem Satz lässt sich dein Jahr zusammenfassen?

Hallo 2019, war nett dich kennenzulernen. Können wir schon 2020. Bitte?

Okay, ich versuchs.

Höhen und Tiefen. Da geht noch was.

Alles in allem bin ich bereit in ein neues Jahr zu gehen Das ist noch relativ neu, so als Gefühl. Und ich gehe mit Zuversicht ins neue Jahr.


Das klingt doch recht passabel, oder? ;))


Also, byebye 2019. Es war okay mit dir.

Freue mich nun auf 2020, da wirds noch okayer. :D

Bin mir sicher!


Tschau, tschau!

Euch Allen die ihr hier (vielleicht) gelesen habt wünsche ich einen Guten Rutsch. Kommt heil rüber!
Gute Besserung an Alle denen es nicht so gut geht.

Sei es physisch oder psychisch oder finanziell oder was auch immer noch nicht so ist wie es sein könnte, sollte, gewünscht ist.

Ich wünsche euch alles Gute und ein paar schillernde Träume dazu, garniert mit einer Prise GlücksGlitter.


---


Wie kam es zu diesem Blogeintrag?


Ich möchte es kurz schildern:

Ich überlegte gestern auf Twitter das ich vielleicht mal wieder einen Jahresrückblick schreiben könnte. Soweit ich erinnere ist der letzte von 2015.

Eine Freundin auf Twitter erwähnte dass sie einen Fragenkatalog dazu auf ihrem Blog hätte der es einfacher machen würde. Oder besser gesagt der eine Struktur mitbringen würde, die es einfacher macht einen Jahresrückblick zu schreiben. Sie erzählte das sie die Fragen dazu aus dem Stern habe.

Den persönlichen Jahresrückblick meiner Twitter-Freundin auf 2019 findet ihr bei Interesse auf ihrem Blog “Fantasia Fragile"

(Disclaimer: Die Fragen sind teilweise durch die bekannten Fragebögen von Max Frisch und Marcel Proust inspiriert.)

Sonntag, 5. November 2017

Verlorenes [Bild/Text]

"The Crow and the sea of tears"

p/artworkx digital art
by Pat - 06.10.2017




Ich glaube viele Menschen verstehen nicht, 
daß man Verlorenes erst einmal beweinen 
und darum trauern muss, 
bevor man das Verlustgefühl gehen lassen 
und nach Vorne blicken kann. 



Pat - 16.06.2017

Tags; Leben mit der Depression, Trauma, Seele, Prozeß, 
Entwicklung, Heilung, Kindheit, Traumaüberwindung, 
Veränderung, verzeihen, Kurztext


Donnerstag, 5. Oktober 2017

Summerkiss [Bild/Gedicht]


Summerkiss

p/artworkx digital art
by Pat - 05.10.2017


Tröpfelnd neigte der Morgen sein Haupt vor dem Wind des Tages und legte behutsam eine Hand über die noch ungelebte Zeit. Liebe sei es.


Pat - 05.10.2017
Tags: Gedicht, Bild, art, Summerkiss, Liebe, p/artworkx

Mittwoch, 4. Oktober 2017

heaven's glory [Bild]


"heaven's glory" 
p/artworkx digital art
by Pat - 04.10.2017

Manchmal habe ich keine Worte.

Manchmal möchte ich nicht sprechen,
aber doch etwas sagen. 
Dann spreche ich durch meine Bilder.





Dienstag, 3. Oktober 2017

Der Himmel stand in Flammen [Gedicht]

Der Himmel stand in Flammen


Der Himmel stand in Flammen
Der Mond war fast beisammen
Die Wolken trieben eilig dahin
Als ob in ihrem Streben ein Sinn

So stand sie dort
In finsterer Herbstes Nacht
Ward um den Schlaf gebracht
Und wusste nicht warum

Als das ein Sehnen war in ihr
Ein tiefes und stets hungriges Tier
Das voller Gier das Leben einsog
Und doch nicht wusste, wohin es sie zog

So stand sie nun in dunkler Nacht
Auf ihrer einsam kalten Wacht
Und dankte Gott mit aller Kraft
Dass er all das geschaffen hat.


Pat - 2.10.2017 
Tags: Gedicht, Lyrik, Nacht auf den Geburtstag, Himmel, Flammen, Leben mit der Depression 

Mittwoch, 9. August 2017

A piece of Summer [Bilder/Text]


A piece of Summer 




"A piece of Summer [Rotbraun]"

p/artworkx digital art
by Pat - 09.08.2017






"A piece of Summer [Gold]"
p/artworkx digital art
by Pat - 09.08.2017




 "A piece of Summer [Blue]"
p/artworkx digital art
by Pat - 09.08.2017


Zu diesen Bildern und ihrer Entstehung:

Im August purzelten einige Blütenblätter von den Sonnenblumen in meinem Garten. Eines fiel mir direkt vor die Füße, als wolle es damit sagen: "Sieh her, so schön bin ich und ich bin dir vor die Füße gefallen, auf das du mich siehst und meine Schönheit erkennst." Ich nahm es verwundert an mich, als ich es da liegen sah. Es war wirklich noch sehr schön, da hatte die kleine Stimme in meinem Kopf Recht gehabt, als sie mir die vermeintlichen Worte des Blütenblattes zutrug. Dann trug ich es in die Wohnung und legte es auf den schwarzen Holztisch, den ich dort stehen habe. Form und Beschaffenheit dieses Blütenblattes faszinierten mich. Seine Textur war in meinen Augen besonders und Ach! die Farbe erst. So tief hellgelb wie man es als Sonnenblume im Hochsommer im August nur sein konnte. Ich wollte es festhalten, "all das". Einem albernen und gleichzeitig doch inbrünstig innerem Wunsch folgend dieses leuchtende "Piece of Summer" (Alternativtitel: "Peace of Summer") festhalten, es konservieren für eine kleine, meine kleine Ewigkeit, in der ich mich daran erfreuen konnte. Und so fotografierte ich es dann aus mehrererlei Blickwinkel mit der Handykamera. Und da ich selten zufrieden bin, mit dem was sich auf den ersten Blick zeigt und hervorhebt, fing ich an einen Teil der so entstandenen Fotos in verschiedenen Apps und Programmen zu bearbeiten, Filter darauf zu legen und dergleichen. Einen kleinen Ausschnitt aus diesen Bearbeitungsergebnissen präsentiere ich ihnen heute mit diesen 3 Bildern. Und vielleicht kann eins dieser Bilder auch einem zufälligen und geneigten Betrachter oder Leser (*innen) auf diesem Blog eine kleine Freude sein und ein kleines Sommerlicht ins Herz zaubern. Denn das ist, was diese Bilder für mich zeigen: Sommerlicht und Sommerfreude.


Pat - 04.11.2017

Tags: Bild, August, Sommer, Kunst, p/artworkx, DigitalArt 



Sonntag, 6. August 2017

Wie hätte ich mich wehren sollen? Zwei große Fragen.


Wie hätte ich mich wehren sollen?

Zwei große Fragen.


Wie hätte ich mich wehren sollen oder können gegen all die schrecklichen Dinge, die mit mir geschahen. Das geht mir immer wieder durch den Kopf.

Wie kann man sich gegen etwas wehren, von dem man nicht weiß, dass es böse und schlecht ist. Wie sich wehren gegen etwas, was doch so normal und alltäglich in deinem Leben geschieht, wie beispielsweise nach dem Essen das Geschirr abzuräumen. Wenn man essen möchte, räumt man halt erst alles dafür Nötige auf und dann räumt man es wieder ab.

Und wenn man geschlagen oder seelisch gedemütigt oder erpresst wurde leckt man sich die Wunden und weint ein bisschen - und weiter gehts. Oder? Wenn einem derlei “Grausamkeiten” wie körperliche oder emotionale Gewalt und Mißbrauch seit der Kindheit immer wieder begegnen, dann findet man es salopp formuliert zwar ziemlich Scheiße und beklagenswert und beides macht einen auch traurig oder wütend, aber: es wurde auch längst zur Routine. Es wurde längst zu einem Aspekt des Alltags. Und natürlich versäumt die gegen einen Gewalt ausübende Person eigentlich auch nie, einem zu erklären warum einem all das zustößt und widerfährt.

Man war nicht artig. Man ist über das Ziel hinausgeschossen. DU wollen ja nicht HÖREN. Und wer nicht hören will, der muß eben FÜHLEN. Und hinter diesen Worten klingt noch leise ein ‘ce la vie” mit an. Unausgesprochen, aber deutlich vernehmbar für die Wahrnehmung.

Es gibt im Nachhinein oft tausende von Begründungen dafür, warum man Schuld wa an dem was einem geschah. Ihnen allen ist eins gemein:

Immer, immer, immer, warst es du allei die die Schuld zu tragen hatte. Immer warst du allein Auslöser und Ursache zugleich für das, was dann mit dir geschah.

Diese Worte arbeiten in einem und man glaubt sie mit der Zeit selbst. Sie graben sich in das gequälte Gehirn hinein, wie ein Kolibri sich mit seinem Schnabel in eine Blüte arbeitet. Bei näherem darüber nachdenken und hinterfragen fallen einem dann sogar noch tausend kleine Dinge und Anhaltspunkte ein, die die eigene scheinbare Schuld zu begründen, zu belegen und zu beweisen scheinen. Im tiefsten Inneren sieht man sich, wie der übergriffige Mensch einen sieht. Und man macht sich sein Bild zueigen.

Natürlich war es die eigene Schuld gewesen, dass man geschlagen wurde. Wenn man sich halt auch so renitent und stur verhielt! Man MUSSTE ja regelrecht zu diesen Mitteln und Methoden greifen, damit man mal wieder kapierte, das es SO nicht geht! Man wollte es nicht anders, klare Sache!

Zum Beispiel die Sache mit der mütterlichen Nähmaschine an die ich damals als junges Mädel unerlaubt geschlichen war und dabei versehentlich die Nadel abgebrochen hatte.

"DIE GANZE MASCHINE HÄTTE DABEI KAPUTT GEHEN KÖNNEN! Oder etwa nicht??! Es war pures GLÜCK gewesen, dass NUR die Nadel abbrach!!11elf!!"

Und so verstehen sie nicht, KÖNNEN sie nicht [mehr] verstehen, dass ihnen da gerade krasse Gewalt angetan wird. Ihre Grenzen wurden und werden einfach niedergerissen. Man trampelt darüber hinweg, fast so als gäbe es sie gar nicht. Diese Grenzen, die sie und ihre [kindliche] Entwicklung und Existenz schützen sollten, sie werden überrannt.

Und so sind sie dann irgendwann weg. Auf diese Art verliert man jegliche schützende Abgrenzung. Das Ich entschwindet. Es löst sich auf und nichts trennt und unterscheidet einen mehr von dem Angreifer. Es ist nichts mehr da. Er hat dich und deine Seele mit Haut und Haar gefressen. Es bleibt nichts eigenständiges mehr fühlbar. Man existiert nicht mehr unabhängig und abgegrenzt von dem, der einem Gewalt und Mißbrauch antut.

[Ich mag das Wort Mißbrauch in diesem Zusammenhang nicht. Man ‘gebraucht’ Menschen nicht wie einem Gegenstand. Aber da ich keine bessere Formulierung dafür kenne verwende ich es in diesem Kontext.]

So ist dieser Zustand also längst zum Alltag geworden. Und man hat es doch auch ‘verdient’, weil man Fehler gemacht hat. Verdient, weil man nicht wie erwartet funktioniert. (Als ob man so eine Funktionsmaschine wäre, deren Lebenszweck nur der ist, dem Gegenüber dienlich zu sein oder seinen Erwartungen und Ansprüchen zu entsprechen. Allein daran hätte man erkennen können, dass da etwas komplett schief läuft, wenn.. ja wenn man all diese kranken Muster damals schon durchschaut hätte.)

Sie verstehen nicht, was da geschieht. Sie können diese ganze kranke Scheiße nicht blicken. Man hat sie festgenagelt auf IHRE SCHULD und IHRE Scham. Und ganz allein an IHNEN liegt es, an IHREM Verhalten, ob sich dies jemals ändern würde. Schließlich sei man ja kein Unmensch und quäle gerne sein Kind [ersatzweise: Frau, Mutter, Schwester, Geliebte, Freundin etc.pp.] sondern verfolge mit der “strengen Erziehung” oder strengen Behandlung ihrer Selbst lediglich Besserung ihrer Fehler und das ausmerzen ihrer schlechten Charaktereigenschaften.

Und wo sie so drüber nachdenken was man ihnen sagt klingt das doch auch zunehmend alles irgendwie einleuchtend, nicht wahr?

Sie lassen sich die Worte durch den Kopf gehen, wieder und wieder, in endlosen Kreisen in ihrem Kopf,
und sind dann am Ende so verunsichert, daß sie nicht mehr wissen wo oben und unten ist und wo links und rechts und da man sich schließlich an irgendetwas festhalten und orientieren muss: warum denn nicht an den Worten ihres Peinigers, wo sie doch so überzeugt und selbstsicher von ihm oder ihr vorgetragen wurden?

Wie hätte ich mich wehren sollen und können gegen etwas, was für mich “normaler” Alltag war. Wie hätte ich verstehen können, was damals wirklich geschah.

Zwei große Fragen.

Pat - 15.06.2017, 00:43h

Tags: Fragen, gefangen, Gewalt, Mißbrauch, Trauma

Samstag, 15. Juli 2017

Glasscherbenfund [Zuordnung]

Glasscherbenfund 


Erkenntnis zum Glasscherben Text  
[vom 09.06.2016, veröffentlicht am am 27. Oktober 2016]

die über folgende Gedankensplitter Zustande kam und die ich auf Twitter notierte:



Unruhe tobt in der Brust | 
Flügelschläge 1es Raben | spüren | 
Sie hörte das Kräh | 
lauschte | 
Willkommen Unruhe | 
alte Freundin | dachte sie





Zersplittert in Teile
so lag sie da
wo war nur die Eine
die sie mal war?

Pat - 10.11.2016
         13:39h 




Dann fiel es wie Schuppen von Augen,die Glasscherben in ihr,es waren die Splitter der eigenen Fragmente.

Pat - 10.11.2016  






Und so schließt sich erneut ein Kreis und der Glasscherben Text offenbart seine Botschaft an mich.Ich sage meinen Dank dafür, daß sich mir diese Verbindung oder Verquickung am Ende doch noch erschloß. Denn nun verstehe ich das innere zerrissen sein, oder präziser formuliert; verstehe woher die Zerrissenheit kommt. Auch das oft gefühlte Aneinanderreiben der verschiedenen Fragmente im Inneren ist nun erklärt. Ich nenne es für mich das "Glasscherbenleid". Es kommt durch die Fragmentierung im Inneren in unzählige Teile zustande und daher, daß die Fragmente ab und zu mit einander kollidieren, aneinander reiben oder/und sich gegenseitig überlagern. Letztlich dasselbe Prinzip wie bei der Plattentektonik unserer Erdkruste. Wenn sich da was verschiebt, hat das auch immer Auswirkungen. Mal sind diese Auswirkungen unüberfühlbar spürbar und manchmal nur sehr seicht, sodaß man sie kaum wahrnimmt. 

Pat - 15.07.2017

überarbeitet und erweitert am 4. November 2017


Tags: Erkenntnis, Glasscherben, Fragmente, Seele

Von all der Pracht des Sommers [Gedicht]


Von all der Pracht des Sommers


Von all der Pracht des Sommers,
wird bald nichts mehr übrig sein.
Wohin gehen wir dann, mein Liebster,
wohin gehen wir dann?



Wir gehen weit fort in den Süden,
und suchen der Zeit zu entfliehn.
Zusammen wird es uns gelingen,
selbst wenn in den Norden wir ziehn.


Mein Liebster, ach mein Liebster,
dann will ich nicht fern sein von Dir.
So gehen wir also zusammen,
in das Morgen aus dem Hier.


Pat - 15.07.2017

Tags: Zeit, Sommer, Fülle, Leben, Liebe, Gedicht, Lyrik

(aus: romantische Gedichte - Briefe an einen fiktiven Liebsten)