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Sonntag, 13. November 2016

Als ob im Fieber [Gedicht]



Als ob im Fieber
[Discordia setzt sich]

Als ob im Fieber 
die Welt 
sich befände

Hass und Gewalt
lodernde Brände
Gefühlsgetriebene
brechen sich Bahn

Heiß brennt
der Zorn
befreiend die Wut
so scheint es
zu sein

Mensch gegen Mensch
weiß gegen schwarz
schwarz gegen weiß

Unterschied 
gegen 
Unterschied

der Gründe
finden sich 
viele

Bang ist mir
wohin uns
all das führe

[Oh, Discordia]

Schwer wirds mir
wenn an all
die Opfer
von Hass und 
Gewalt ich denke

Die Welt
ist im Umbruch
so scheint 
es zu sein

Und immer 
die Frage 
wohin uns 
das führe

Ein tief in mir
vorhandnes Sein,
stumm fragend:

Zerbröselt
sie nun
die dünne Schicht?
Verweht der 
flüchtige Hauch
der Zivilisation? 

gefühlte
Zerbrechlichkeit
gespürte
Vergänglichkeit

[Discordia grüßt
von Nahem]

Als ob im Fieber
die Welt
sich befände..

Ich schaue zu
und wünschte
und wünsche

das ein 
gewaltfreier 
und kluger Weg 
sich fände.

[Discordia
setzt sich.] 


Pat - 10.11.2016
          11:19h 

Tags: Gedicht, Kurztext, Welt, Hass, Wut, Zorn, Umbruch, Gesellschaft, Discordia 


zu diesem Text:

Dieser Text entstand unter den Eindrücken der US-Präsidentschaftswahl 9/11/2016 und dem "Zeitgeist dieser Wahl". Er resultiert ebenfalls aus den Eindrücken über den allgemeinen Umgang mit diesem Zeitgeist und dem Wahlergebnis an sich und er stellt eine Art Verarbeitung der Erlebnisse auf einer persönlichen und subjektiv empfundenen Ebene dar. Er wäre ebenso übertragbar auf die Entwicklung in Europa, mit der unheilvollen Tendenz zu einfachen Fragen und einfachen Antworten auf hochkomplexe und insbesondere auch sehr emotional empfundene Themen. 

Donnerstag, 25. Februar 2016

Wolken [Kurzgeschichte]



Wolken

 

(Goldenes Licht - eine kleine Geschichte)



Für einen Moment war das Licht golden in den letzten Wintersonnenstrahlen dieses Tages. Golden tauchte es einer Verheißung gleich alles in einen warmen leuchtenden Schein  und riesige Wolkengebirge aus allen Schattierungen zwischen leuchtend weiß und tiefgrau zogen über mir vorbei. Sie schwebten träge über den Horizont und zeitlos ihrem Bestimmungsort entgegen. Ach, wie gerne würde ich mit euch ziehen! Ihr seit frei zu gehen, wohin euch der Wind führt! Und was habt ihr wohl schon alles gesehen auf eurer Reise, ging es mir unwillkürlich durch den Kopf. Und wie mag es für euch wohl erscheinen: unser Land, unsere Erde, unsere Welt, über die ihr während eurer Reise hinwegzieht? Ihr seht alles, dachte ich, und wir Menschen müssen euch wie ein riesiger, wimmelnder, weltumspannender Ameisenhaufen vorkommen. Ihr seht das kleine Haus, da draußen irgendwo, wie es einsam und bescheiden an einem Felde steht; so wie ihr über Städte, Villen, Mietshäuser und über die riesigen glänzenden Fassaden der Bankentürme hinweg zieht. Ihres Zeichens Monumente der Menschheit, die protzig von des Menschen Reichtum und Besitz künden. Sowas wie irdischer Besitz gilt euch Wolken nichts und euch ists einerlei über was und wen ihr auf eurer Wanderung zieht. Ihr schwebt über Gebirge voller Wunder, über grüne lebendige Täler, über Flüsse, Wüsten und Meere und gleitet gleichmütig über das Antlitz geschändeter und durch den Menschen gequälter Natur hinweg, über tote und vergiftete Landstriche. Für euch ist das einerlei. Ihr werdet noch wandeln, wenn wir Menschen längst nicht mehr sind. Bestimmt lächelt ihr, während ihr über unsere menschgemachten Realitäten schwebt. Können Wolken lächeln? Ja, ich glaube dass sie das könn(t)en. Wäre ich eine Wolke, so würde ich wohl lächeln. Darüber, dass wir Menschen dazu neigen, unser Leben so furchtbar ernst zu nehmen und auch darüber, wie wir gefühlsgetrieben und verloren in Scheinsicherheiten all die Schönheit und Pracht um uns nicht mehr sehen und immer nur noch mehr besitzen wollen. Höher, weiter, schneller lautet die Devise, für die wir scheinbar bereit sind alles zu tun. Ach, wie traurig das für uns ist. Unermesslich ist der Verlust, den wir selbst kaum bemerken. Ohne es zu ahnen verlieren wir das Wertvollste: Unsere Einheit mit der Natur und allem uns Umgebenden, dem Lebenden an sich, allem Dagewesenen und allem Kommenden. Und so möchte ich an diesem Tag eine Wolke sein und mit ihnen gemeinsam den Himmel bereisen.


Pat - 24.02.2016, 17:52h

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Tags:  Achtsamkeit, Gedanken, Gesellschaft, Geschichte, Kurzgeschichte, meditativesSchreiben



Sonntag, 27. Dezember 2015

Schweigen oder Sprechen? [Gedanken]

Schweigen oder Sprechen?

(Gedanken & Empfindungen nach erleben des Hashtags #WhyIsaidnothing) 


In letzter Zeit überlege ich schon wieder hin und her. Und her und hin. Ob und wie ich hier (im Blog) weiterschreiben kann, oder es auch sollte, ob ich es auch wirklich möchte und auf welche Art ich dies tun kann. Ich überlege, ob es nutzbringend für mich ist, mein Leben in kleinklein, für jeden nachweislich, zu schildern. 

Oder ob ich mir am Ende selbst damit schade. Weil, alles, was preisgegeben wird, den Blick der Menschen auf einen verändert, in die eine oder andere Richtung. Ein einschneidendes Erlebnis war der Hashtag #WhyIsaidnothing auf Twitter.

(zum weiterlesen bitte Link anklicken)